Agrotourismus in abgelegenen Gebieten: ein Puzzle mit vielen Teilen
Das Leben im wilden Calancatal ist beschwerlich. Die Bergbauernfamilie Berta aus Braggio (GR) sorgt mit Agrotourismus für Wertschöpfung im Bergdorf.
Braggio liegt nur rund 25 Kilometer von Bellinzona entfernt. Das zum Kanton Graubünden gehörende Bergdorf ist aber genau das Gegenteil der pulsierenden Tessiner Kantonshauptstadt. Der Ort ist nur über eine Luftseilbahn erreichbar. Diese Bahn ist einer der Puzzlesteine des Agrotourismusprojekts der Familie Berta. Die Abgeschiedenheit, die faszinierende Landschaft, die frische Bergluft und die Ruhe sind weitere Teile dazu. Die aus dem Kanton Zürich stammende Agnes Berta ist ausgebildete Landwirtin. 1981 konnte sie im Bergdorf einen Bauernhof pachten. Hier lernte sie auch ihren Mann kennen. Zusammen suchten sie nach einem Zusatzerwerb, der sich mit dem Biobetrieb kombinieren liess. Die Verknüpfung zwischen Ferienhausvermietung und Agrotourismus versprach Potenzial. 1996 starteten sie mit der Vermietung des ersten Hauses. Weitere Häuser folgten 2006 und 2011. 2013 wurde das Mehrzweckhaus eröffnet. Hier werden die Gäste verpflegt sowie Seminare, Feste oder Weiterbildungen durchgeführt. Mit ihrem Projekt haben die Bertas ein weiteres Ziel erreicht: Sie verschaffen dem Dorf Wertschöpfung. Die Gäste stammen mehrheitlich aus der Schweiz, aber auch Besucher aus fernen Ländern wie Saudi-Arabien finden den Weg nach Braggio.
Link: www.braggiotourismus.ch