Scherenschnitt

Warum ein Scherenschnitt als Jubiläums-Element?

Der Scherenschnitt hat eine lange Tradition und steht für solides, bodenständiges Handwerk. Werte, die auch unsere 150-jährige Erfolgsgeschichte prägen. Zum runden Geburtstag zeigen wir die Geschichte und die Werte unserer Kunden-Genossenschaft im Jubiläums-Scherenschnitt. Von unserer Gründungsstätte, der Entwicklung unseres Namens, unserer Produktpalette und der gelebten Kundennähe bis hin zu Schadenfällen – Esther Gerber hat 150 Jahre solides Versicherungshandwerk zusammengefügt und ein grossartiges Werk geschnitten.

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Ein altes Handwerk mit anhaltender Beliebtheit

Aus China und Persien kommend hielt die Kunst des Scherenschnittes im 17. Jahrhundert auch in Europa Einzug.

Im 19. Jahrhundert gehörte der Scherenschnitt zur Bildung der höheren Töchter und wurde in Bürgerfamilien als gesellschaftliches Erlebnis gepflegt. In der Schweiz gelangte der Scherenschnitt allmählich von der Stadt in die ländlichen Gebiete, von der Ober- zur Unterschicht. Als Vater des traditionellen Schweizer Scherenschnittes gilt Johann Jakob Hauswirth (1809–1871) aus dem Pays-d’Enhaut. Der einfache Taglöhner und Wanderarbeiter aus dem Berner Oberland holte, wenn er in den Abendstunden Zeit fand, Papier und Schere hervor und machte Scherenschnitte, die er den Bauernfamilien als Dank für Mahlzeiten schenkte. Im 21. Jahrhundert zählt die Schweiz 200 bis 300 aktive PapierschneiderInnen. Das beeindruckende Handwerk erfreut sich anhaltend grosser Beliebtheit.

 

Esther Gerber ─ über 30 Jahre filigrane Arbeit

Als bescheiden und besonnen, aber dennoch weltoffen und sehr vielseitig interessiert haben wir die Scherenschnittkünstlerin Esther Gerber bei ihr zu Hause in Rohrbach (BE) kennengelernt. Esther Gerber ist seit über 30 Jahren begeisterte Scherenschnittkünstlerin.

«Jeder Scherenschnitt beginnt mit einer Zeichnung. In jahrelanger Übung habe ich meinen ganz eigenen Stil entwickelt, Bäume, Menschen, Landschaften und Tiere als Silhouette darzustellen. Schnitt für Schnitt wird aus der eigenen Zeichnung ein filigranes Bild. So ist jeder Scherenschnitt ein Unikat.»

Entsprechend dem Zitat auf ihrer Website hat Esther Gerber die Herausforderung angenommen und die 150-jährige Geschichte der emmental versicherung basierend auf Erzählungen, Texten und Bildern skizziert. Nach über 200 Stunden filigranster Arbeit mit der Schere ist ein wunderbares Werk entstanden. Esther Gerber gebührt für ihre grosse Arbeit unser grösster Respekt.

 

Fragen an Esther Gerber

Wie lange hast du an unserem Scherenschnitt gearbeitet?

Insgesamt habe ich, verteilt auf drei Monate, etwa 200 Stunden daran gearbeitet. Um an einem solch grossen Werk zu wirken, muss jeweils auch meine Tagesform stimmen. An guten Tagen kann ich pro Tag maximal ungefähr sieben Stunden schneiden.

 

Du hast deine Tagesform angesprochen. Verlierst du manchmal die Geduld?

Zeichnen ist meine Begabung, dabei tauche ich in eine andere Welt ab. Mir ist wichtig, dass jeder Scherenschnitt ab der ersten Skizze ein Handwerk und ein Unikat ist. Schneiden verlangt mir keine Geduld ab, es ist für mich eine meditative Herzensarbeit. Geduld brauche ich am Ende eines solch grossen Auftrages, wenn ich die einzelnen Elemente zu einem Bild zusammensetze. Hierbei dürfen mir keine Fehler unterlaufen, und ich brauche absolute Ruhe.

 

Welches Element war die grösste Herausforderung?

Wohl das brennende Haus. So etwas habe ich noch nie gezeichnet und geschnitten. Mir stehen nur Schwarz und Weiss zur Verfügung, und trotzdem müssen die Flammen klar erkennbar sein. Um zu sehen, wie dies am besten funktioniert, musste ich zuerst ein Probemuster schneiden.

 

Welches Arbeitsmaterial brauchst du für deine Scherenschnitte?

Papier, ein Bleistift und eine Schere genügen. Zusammen mit der Firma Klötzli Messerschmiede haben wir, nach einer Woche Tüfteln, eine auf mich abgestimmte Schere kreiert. Die optimale Länge der Spitze und die exakt richtige Biegung dieser Schere ermöglichen es mir, filigranste Details zu schneiden. Mittlerweile kann die Schere gekauft werden und bereitet auch vielen meiner Berufs- und Leidenschaftsgenossen Freude.

 

Was hat dich motiviert, unseren speziellen Scherenschnitt zu erstellen?

Ich liebe neue Herausforderungen. Die verschiedenen Elemente, Details und Wünsche, die es zu berücksichtigen galt, in einem Werk zusammenzubringen, war extrem spannend. Ich hatte aber stets das Ziel vor Augen, dass am Ende ein Bild entsteht, das – trotz den für einen Scherenschnitt unkonventionellen Elementen aus der Welt der Versicherung – aus der Distanz wie ein klassischer Scherenschnitt wirkt. Ich danke der emmental versicherung vielmals für diesen interessanten und lehrreichen Auftrag sowie für die angenehme Zusammenarbeit.

«Es war mir eine grosse Freude, diesen Scherenschnitt anzufertigen.»

www.esther-gerber.ch